25.02.2025
Der Umstieg auf eine Wärmepumpe ist eine umweltfreundliche und effiziente Lösung zur Beheizung von Gebäuden. Doch nicht jedes Gebäude ist automatisch für eine Wärmepumpe geeignet. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die maximale Vorlauftemperatur und die Effizienz der Anlage. In diesem Artikel betrachten wir, worauf Sie achten sollten.
Die Vorlauftemperatur beschreibt die Temperatur, mit der das Heizungswasser in die Heizkörper oder die Fußbodenheizung eingespeist wird. Klassische Gas- oder Ölheizungen arbeiten oft mit Vorlauftemperaturen von 60 bis 80°C. Wärmepumpen hingegen sind besonders effizient bei niedrigen Vorlauftemperaturen von 30 bis 50 °C. Zum Ablesen dieser Vorlauftemperatur sind in der Regel bei der Heizungsumwälzpumpe Thermometer angebracht.
Gebäude mit Flächenheizungen (z. B. Fußboden- oder Wandheizungen) eignen sich besonders gut, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Bestehen hingegen klassische Heizkörper mit hohen Temperaturanforderungen, ist eine Umstellung auf eine Wärmepumpe nur bedingt sinnvoll oder erfordert eine Heizungsmodernisierung.
Die maximale Vorlauftemperatur eines Gebäudes kann durch einen einfachen Test während einer Kälteperiode bestimmt werden. Dazu sollte die Heizungsanlage auf die niedrigstmögliche Vorlauftemperatur eingestellt werden, die noch eine ausreichende Raumtemperatur in allen beheizten Bereichen gewährleistet.
Ein systematischer Ansatz ist die Nutzung der Normaußentemperatur. Diese gibt die tiefste durchschnittliche Außentemperatur an, die für die jeweilige Region maßgeblich ist und kann online in Norm-Tabellen, z. B. beim Bundesverband Wärmepumpen e.V. leicht ermittelt werden: https://www.waermepumpe.de/werkzeuge/klimakarte/
Tragen Sie bei der Klimakarte einfach Ihre PLZ ein.
Die Ermittlung erfolgt in folgenden Schritten:
Die Heizkurve kann direkt an der Heizungssteuerung ausgelesen oder in der Bedienungsanleitung der Heizungsanlage erklärt werden. Je flacher die Heizkurve, desto effizienter arbeitet die Heizung und umso besser eignet sich das Gebäude für eine Wärmepumpe.
Ein Beispiel: Die aktuelle Außentemperatur beträgt z.B. -3°C. Mit einer Heizkurve von 1,0 erreichen Sie gerade noch die gewünschte Raumtemperatur. Ihre Normaußentemperatur, die Sie wie oben beschrieben aus dem Internet ermittelt haben, beträgt -13°C. Somit ist Ihre maximale Vorlauftemperatur 54°C.
Bei diesem Beispiel mit 54°C wäre die Wärmepumpe im Grenzbereich und eine Optimierung sicherlich sinnvoll, um die Leistungszahl zu verbessern und den Strombedarf zu reduzieren.
Abhängig von der Vorlauftemperatur und Ihrem bisherigen Jahresverbrauch an Heizöl oder Gas kann ich die kWh Strom berechnen, die Sie nach der Installation der Wärmepumpe benötigen. So sehen Sie schon vor der Installation, wie wirtschaftlich eine Wärmepumpe für Ihr Gebäude ist.
Mit steigender Vorlauftemperatur nimmt die Effizienz der Wärmepumpe ab, da sie mehr Energie aufwenden muss, um das Heizungswasser auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Die Leistungszahl (COP) sinkt dabei, was bedeutet, dass mehr Strom pro erzeugter Wärmeeinheit benötigt wird. Beispielsweise kann eine Wärmepumpe mit einer Vorlauftemperatur von 35 °C eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von etwa 4,5 erreichen, während sie bei 55 °C nur noch eine JAZ von rund 2,5 aufweist. Das bedeutet, dass der Stromverbrauch nahezu verdoppelt wird.
Ein allgemeiner Richtwert besagt, dass der Stromverbrauch einer Wärmepumpe pro zusätzlichem Kelvin Vorlauftemperatur um etwa 2–3 % ansteigt. Dies bedeutet, dass eine Erhöhung der Vorlauftemperatur von beispielsweise 35 °C auf 50 °C den Stromverbrauch um 30 % steigern kann. Dieser Effekt zeigt, wie entscheidend eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur für die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe ist.
Ein hoher Stromverbrauch kann sich besonders in älteren schlecht gedämmten Gebäuden mit Heizkörpern negativ auswirken. Deshalb ist es wichtig, die Vorlauftemperatur möglichst niedrig zu halten. Dies kann durch den Einsatz von Flächenheizungen, Niedertemperatur-Heizkörpern oder eine Verbesserung der Wärmedämmung erreicht werden.
Falls Ihr Gebäude eine hohe Vorlauftemperatur benötigt, kann eine Hybridlösung in Betracht gezogen werden. Dabei unterstützt die Wärmepumpe die Grundlast, während an sehr kalten Tagen ein zusätzlicher Heizkessel zugeschaltet wird.
Eine Heizungsoptimierung kann dazu beitragen, die Effizienz einer Wärmepumpe auch in Kombination mit klassischen Heizkörpern zu verbessern. Dazu gibt es verschiedene Maßnahmen:
Ob sich eine Wärmepumpe für Ihr Gebäude eignet, hängt stark von der maximalen Vorlauftemperatur und der Heizungsinfrastruktur ab. Ideal sind Gebäude mit niedrigen Vorlauftemperaturen, gut gedämmter Bausubstanz und Flächenheizungen. Bei höheren Vorlauftemperaturen sind oft Modernisierungsmaßnahmen oder alternative Heizkonzepte erforderlich.
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