25.02.2025
Wer sich mit Heiztechnik und insbesondere mit Wärmepumpen beschäftigt, stößt schnell auf Abkürzungen wie COP, SCOP, JAZ und ETAs. Diese Kennwerte sind wichtig, um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit eines Heizsystems zu beurteilen. Doch was bedeuten diese Begriffe genau? Hier eine verständliche Erklärung:
Der COP-Wert gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe unter bestimmten standardisierten Bedingungen arbeitet. Er beschreibt das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmeleistung und der dafür aufgewendeten elektrischen Energie. Diese Werte beziehen laut Norm auf standardisierte Außentemperaturen. So lassen sich Wärmepumpen untereinander vergleichen.
Formel:
COP = erzeugte Wärmeleistung (kW) / eingesetzte elektrische Leistung (kW)
Beispiel: Beträgt der COP 4, bedeutet das, dass die Wärmepumpe aus 1 kW Strom insgesamt 4 kW Wärme erzeugt.
Wichtig zu wissen ist, dass der COP-Wert unter Laborbedingungen gemessen wird und daher nur eine Momentaufnahme darstellt. In der Praxis kann die Effizienz variieren, je nach Außentemperatur, Vorlauftemperatur und weiteren Faktoren.
Der SCOP-Wert (Seasonal Coefficient of Performance) ist eine Erweiterung des COP-Werts. Während der COP nur eine Momentaufnahme unter bestimmten Bedingungen liefert, gibt der SCOP die durchschnittliche Effizienz einer Wärmepumpe über eine gesamte Heizperiode an. Er berücksichtigt also jahreszeitliche Schwankungen der Außentemperatur und bietet eine realistischere Einschätzung der Effizienz.
Der SCOP wird berechnet, indem der COP-Wert für verschiedene Außentemperaturen ermittelt und anschließend mit deren Häufigkeit innerhalb eines Jahres gewichtet wird. In Mitteleuropa sind zum Beispiel milde Temperaturen häufiger als extreme Kälte. Da Wärmepumpen bei wärmeren Außentemperaturen effizienter arbeiten, sorgt dieser gewichtete Durchschnitt für ein realistischeres Bild der tatsächlichen Effizienz.
Beispiel:
Ein SCOP von 4 bedeutet, dass die Wärmepumpe über die gesamte Heizperiode hinweg durchschnittlich 4 kW Wärme aus 1 kW Strom erzeugt. Dieser Wert ist daher für Verbraucher besonders wichtig, um realistische Betriebskosten abzuschätzen.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe über das gesamte Jahr hinweg arbeitet. Sie ist vergleichbar mit dem COP-Wert, aber nicht auf Laborbedingungen beschränkt, sondern berücksichtigt den tatsächlichen Betrieb.
Formel:
JAZ = erzeugte Wärmeenergie über ein Jahr (kWh) / verbrauchte elektrische Energie (kWh)
Beispiel: Eine Wärmepumpe, die im Laufe eines Jahres 10.000 kWh Wärme erzeugt und dabei 2.500 kWh Strom verbraucht, hat eine JAZ von 4. Das bedeutet, dass sie durchschnittlich das Vierfache der eingesetzten Energie als Wärme bereitstellt.
Die JAZ hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Außentemperaturen, die Heizgewohnheiten der Nutzer und die Vorlauftemperatur der Heizung. Wärmepumpen mit einer JAZ von 3,5 bis 5 gelten als effizient.
ETAs steht für die jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz (auch als ηs-Wert bezeichnet). Dieser Wert gibt an, wie effizient eine Heizungsanlage mit der eingesetzten Primärenergie arbeitet. Er berücksichtigt nicht nur den Stromverbrauch der Wärmepumpe, sondern auch die Verluste bei der Stromerzeugung und -verteilung. Der Wert wird in Prozent angegeben und gibt an, wie viel Nutzwärme eine Anlage aus einer Einheit Primärenergie erzeugt.
Formel für den ETAs-Wert:
ETAs = (JAZ × 100) / Primärenergiefaktor
Der Primärenergiefaktor für Strom liegt in Deutschland laut GEG aktuell bei 1,8. Diese Formel zeigt, dass eine höhere Jahresarbeitszahl (JAZ) in Verbindung mit einem niedrigen Primärenergiefaktor zu einem besseren ETAs-Wert führt.
Beispiel: Ein ETAs-Wert von 150 % bedeutet, dass aus einer bestimmten Menge Primärenergie das 1,5-fache an nutzbarer Wärme erzeugt wird. Je höher der ETAs-Wert, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe im Gesamtsystem.
Moderne Wärmepumpen haben meist ETAs-Werte zwischen 125 % und 200 % oder sogar über 200%
Wenn Sie eine Wärmepumpe für Ihr Zuhause in Betracht ziehen, sollten Sie nicht nur auf den COP achten, sondern insbesondere auf die SCOP-, JAZ- und ETAs-Werte, da diese den realen Betrieb widerspiegeln.