Thermografie

Mit der Thermografie werden die Oberflächentemperaturen von Körpern anhand einer Wärmebildkamera bildlich dargestellt. 

Die Wärmebildkamera misst die für den Menschen unsichtbare Infrarotstrahlung an tausenden von Stellen eines Objekts, wandelt diese Messpunkte in Farben um und stellt sie in einem Bild dar. Warme Bereiche werden hell dargestellt und kalte Bereiche dunkel.
Im Baubereich lassen sich damit viele energetische Schwachstellen aufdecken, die sonnst erst spät bei einem Bauschaden entdeckt werden. (Das obenstehende Bild zeigt eine Wandheizung.)

Die Raumtemperatur in den zu untersuchenden Bereichen des Gebäudes sollte zwischen 20°C und 22°C liegen. 

Die Temperatur draußen soll weniger als 10 °C betragen. Temperaturen unter 5°C sind ideal. Je größer der Temperaturunterschied zwischen innen und außen ist, desto aussagekräftiger sind die Aufnahmen. 

Die Gebäudeteile sollen aktuell und einige Stunden zuvor nicht von der Sonne beschienen worden sein. 

Bei starkem Wind, Regen oder Schneefall können keine Aufnahmen gemacht werden.
 
Die optimale Zeit ist normalerweise in der Früh vor dem Sonnenaufgang oder abends nach dem Sonnenuntergang. 

Nachfolgend ein paar Beispiele:

Um den Bereich M1 ist eine Erwärmung des Dachziegel am First zu erkennen. Die Ursache war hier eine mangelhafte Dampfbremsfolie. Feuchte warme Raumluft wandert durch die Dämmung und erwärmt die Ziegel. Dadurch kann die Isolierung und der Sparren durchnässen und unbemerkt verrotten. Indem die Dämmung feuchter wird, sinkt auch gleichzeitig die Dämmwirkung.

Hier ist ein Sturz ohne Dämmung zu sehen. Er stellt eine klassische Wärmebrücke dar. Wärme wandert hier verstärkt nach außen. Innen kühlt dieser Bereich stärker ab. Schimmelbildung wird begünstigt. Mit einer Außenwandisolierung wird diese Lücke geschlossen.

Bei diesem Fenster war die Dichtung an 2 Bereichen (Links und rechts) durchlässig. Besonders bei Windbelastung ist in der Wohnung oft ein unangenehmer leichter Windzug zu spüren. Zusätzlich geht durch undichte Fenster Wärmeenergie verloren.

Bei dem gleichen Fenster dringt kalte Luft zwischen Fensterstock und Fensterbrett in den Raum. (Im Bereich M1.)

Über eine Außentreppe, die nicht von der Wand thermisch isoliert ist, wandert Wärme nach außen. Sie wirkt als Kühlrippe

Außenwand eines Gebäudes mit Baujahr 1987. Deutlich sind die Mörtelbänder zu erkennen. Hier wurde noch kein Wärmedämm-Mörtel verwendet.

Bei diesem Gebäude ist deutlich die Geschossdecke ohne ausreichende Deckenranddämmung zu sehen. Wärme wandert über die Betondecke nach außen. Innen kühlt die Decke bei der Innenwand ab. Schimmelbildung ist möglich.